Vor einiger Zeit kam die Leitung unserer Kita auf mich zu, ob es möglich wäre eine Kommode im „Wickelraum“ durch etwas neues zu ersetzen. Dort steht ein Wickeltisch der von einer Schreinerei gebaut wurde. Dieser hat jedoch keine Standardmaße sondern wurde an die Gegebenheiten des Raums angepasst. Unter diesem Tisch stand zu dem Zeitpunkt noch eine Kommode, die jedoch den vorhandenen Platz nicht annähernd ausgenutzt hat und sehr in die Jahre gekommen war. Die Hälfte der Schubladen war kaputt, die Fronten lösten sich… Also kurzum ein Fall für den Sperrmüll.
Wir haben uns dann zusammengesetzt und nach Möglichkeiten gesucht eine passende Kommode zu bauen. Glücklicherweise hat sich der Förderverein bereit erklärt den Bau zu sponsern. Um in das vorhanden Bild zu passen, wurde als Material Multiplex-Platte ausgewählt. Ich habe also einen Plan erstellt und den Materialbedarf berechnet.
Der Korpus und die Schubladenfronten sollten aus 18 mm Platten entstehen, während für den restlichen Schubladenkörper 12 mm Multiplex ausgewählt wurde. Insgesamt sollte die Kommode 140 cm breit, 60 cm tief und 65,5 cm hoch werden. Ein Schreiner aus der Umgebung hat sich dann noch bereit erklärt das Holz zu besorgen und einen Teil davon zu sponsern. Somit hatte ich je eine Platte in 18 und 12 mm mit Ausmaßen von 1,5m x 3m. Um möglichst wenig Verschnitt zu haben und alle Teile unter zu bekommen, habe ich mir einen Schnittplan erstellt.
Kaum waren die Platten da, konnte ich also mit dem Zuschnitt beginnen. Einen entsprechend großen Tisch habe ich nicht, also musste auf dem Boden in der Garage gesägt werden. Ein paar Leisten untergelegt und die Schnitttiefe eingestellt, war das aber auch kein Problem.
Nach dem zusägen musste noch alles gefräst und geschliffen werden. Von diesem Prozess habe ich leider keine Fotos. Das habe ich immer in kleinen Etappen erledigt, sofern es Corona zwischen Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt zugelassen hat. Dabei ist die Dokumentation ein wenig auf der Strecke geblieben.
Als die Einzelteile dann soweit fertig waren, ging es ans verleimen. Sowohl im Korpus als auch in die Schubladen sind keine Schrauben. Lediglich die Auszüge sind dann verschraubt. Mit den ersten fertigen Schubladen musste erst mal eine Anprobe durchgeführt werden. Dazu wurde der Korpus zusammengesteckt und die ersten Schubladen eingeschoben. Durch die verwendeten Flachdübel hat der Korpus auch ohne Leim schon ganz gut gestanden.
Soweit sah es gut aus und es schien alles zu passen. Also die nächsten Schubladen verleimt und auf das aushärten gewartet. Dann noch die Auszüge auf die Seitenteile des Korpus geschraubt und anschließend auch diesen verleimt. Zum Schluss musste noch ein wenig nachgearbeitet werden (überschüssigen Leim entfernen, die letzten Markierungen abschleifen…) bevor alle fertigen Teile mit Hartwachs-Öl behandelt werden konnten.
So stand die fertigen Kommode dann in der Garage. Nun musste diese noch in die Kita. Wieder hat hier Corona die Situation etwas verkompliziert. Final haben wir aber auch das gelöst und die Kommode konnte einziehen. Endlich gibt es Platz für die Wechselwäsche und das alte, klapprige Stück konnte entsorgt werden.