Es ist nun wieder ein paar Monate her, da kam eine Bekannte auf mich zu. Sie war auf der Suche nach einem Bettkasten, in dem Sie Ihre Gästebettwäsche aufbewahren kann. Mit den Maßen von 150 cm Breite, 115 cm Höhe und 30 cm Tiefe war die Auswahl in Möbelgeschäften jedoch nicht existent. Daher kam sie auf mich.
Wir haben uns also zunächst zusammen gesetzt und sie hat mir ihre Vorstellungen beschrieben, die ich dann versucht habe in ein CAD-Modell einfließen zu lassen. Nach ein paar Iterationen kam dann das folgenden Modell heraus.
Das ganze sollte aus 18mm Multiplex gebaut werden. Zur Auflockerung der Front sollten mattierte Glasscheiben eingesetzt werden. Um den Verschnitt zu minimieren, wurde der Plan geboren die Front aus einzelnen Leisten zusammen zu setzen und nicht aus einer vollen Platte.
Beim lokalen Holzhändler wurde dann eine 3m x 1,5m Multiplexplatte besorgt und schon konnte der Zuschnitt beginnen.
Da in dem Kasten Bettdecken und Kissen verstaut werden sollten, würden sich diese durch die Glasscheiben abzeichnen. Um dies zu verhindern, habe ich als „Rückwand“ dünne Spanplatten in einem hellen Grau gestrichen. Der Plan war diese Spanplatten hinter dem mattierten Glas zu befestigen, so dass von außen der Eindruck entsteht man könne durch die Scheibe sehen, die Bettdecken jedoch nicht erkennbar sind.
Anschließend habe ich mich der Front gewidmet. Die äußeren Teile wurden auf Gehrung gesägt, die Kanten abgerundet und von der Innenseite ein zweistufiger Falz eingefräst. Die erste Stufe für die Aufnahme der Glasscheibe und die zweite für die grauen Spanplatten. Leider ist mir erst hinterher aufgefallen, dass ich die Falze nicht fotografiert habe.
In der Zwischenzeit wurden noch die Seitenteile angefertigt und schon konnte es an den Zusammenbau gehen. Die Teile wurden alle mit Flachdübeln und Holzleim verbunden. Auf Schrauben wollte ich verzichten um die Schraubenlöcher hinterher nicht alle zuspachteln zu müssen. Nachdem der Leim abgebunden hatte und die Fugen alle vespachtelt waren, konnte mit dem Lackieren fortgefahren werden.
Als auch die dritte Schicht Lack getrocknet war, konnte ich die Glasscheiben und Spanplatten probehalber einsetzen. Nachdem dort keine Probleme festgestellt wurden, wurden die Scheiben eingeklebt und anschließend die Spanplatten mit Schrauben befestigt.
Damit war das Projekt abgeschlossen und konnte vor Ort aufgestellt werden.